Erosion und Denkmalschutz am Bodensee und Zürichsee

Ein Projekt im Rahmen von Interreg IV »Alpenrhein – Bodensee – Hochrhein«

Deckel drauf: Mit Kies Pfahlbauten schützen

Allein vom Bodensee und Zürichsee sind 175 Pfahlbaustationen bekannt. Die Ausmaße der Dorfflächen und die Geschwindigkeit der beobachteten Veränderungen machen eine systematische Ausgrabung aller bedrohten Flächen unmöglich. Um die einmaligen prähistorischen Quellen für künftige Forschergenerationen zu bewahren, werden technische Maßnahmen zum Schutz der Fundstelle am Ort durchgeführt.

Besonders bedrohte Siedlungsschichten werden mit einer Kiesschicht abgedeckt und so vor der Zerstörung durch Abschwemmung bewahrt. In ausgewiesenen Testflächen werden Experimente mit der Einbringung von Erosionsschutz durchgeführt, z.B. in Form von flächig und rasterförmig ausgelegten Abdeckungen. Ziel ist eine Optimierung von Erosionsschutzmaßnahmen und Arbeitsabläufen. Die Wirksamkeit der verschiedenen Varianten wird in den Folgejahren getestet.


 

Ausbringung einer 20 cm starken, rasterförmigen Kiesschicht in der Bucht von Sipplingen (Bodensee) im Oktober 2009. Die Kiesraster sollen wie Sedimentfallen wirken.

 

Flächiger Kiesschutz in der Bucht von Ermatingen.


Ausbringung eines schützenden "Kies-Deckels" im Schweizerischen Ermatingen: Die jungsteinzeitlichen Kulturschichten (2) ragen partiell bis an den Seegrund (1). Nach einer oberflächlichen archäologischen Bestandsaufnahme (3), während der die künstliche Strömung aus dem Strahlrohr (4) für klare Sicht sorgt, werden Vliesmatten und Beschwerung (5 – 6) von Pontons aus (7) verlegt. Eine mit Hilfe von Pumpen aufgebrachte dünne Kiesauflage (8 –10) soll die Schutzdecke stabilisieren.